Nikon D50 als Astrokamera

Die Nikon D50 auf manuellem Modus eingestellt
Die Nikon D50 auf manuellem Modus eingestellt. Oft ist auch beim Objektiv die manuelle Einstellung vorzunehmen

 

Die Nikon D50 ist eine gute Spiegelreflexkamera welche schon mit dem Standartobjektiv ansprechende Astrofotos gelingen lässt.  Die Auswahl an Objektiven erweitert die Möglichkeiten der Kamera ebenso wie die Möglichkeit sie Mittels eines T2 Rings an ein Teleskop anzuschließen.

Der angehende Astrofotograf sollte mit einfacheren Motiven beginnen.  Astrofotografien die mit geringen Brennweiten geknipst werden, sind sehr reizvoll. Bei entsprechend langer Belichtung entstehen beeindruckende Bilder der Milchstraße. Lange Brennweiten benötigen eine Nachführung. Die Nikon, bestückt mit dem Standardobjektiv wird zunächst auf ein stabiles Fotostativ montiert. Dieses sollte hoch genug sein, um bei aufrecht stehendem Körper durch den Sucher sehen zu können. Kleinere Stative machen das Arbeiten beschwerlich. Steht nun die Kamera auf dem Stativ kann man durch den Sucher der Kamera das gewünschte Objekt einstellen und zuletzt die  Kameraeinstellungen vornehmen. Am Beispiel eines Sternbildes sind folgende Einstellungen zu beachten:

  • Da wäre die Empfindlichkeit des CCD-Chips, die in ISO angegeben ist. Für die ersten Versuche stellen wir die Empfindlichkeit auf 800 ISO. Tip, die Option „Rauschunterdrücken“ funktioniert sehr gut, weshalb ich sie immer aktiviert lasse. Nachteil: Die Belichtungszeit verdoppelt sich.
  • Als nächstes wird die Blende eingestellt. Die Blendenzahl ist auf dem Objektiv angeben z. B. beim 50mm Objektiv mit den Werten: 22, 16, 11, 8, 5.6 4, 2.8 1.8. Der Wert 22 steht für eine sehr kleine Blende mit wenig Lichtdurchlass, die Blende 1.8 mit großer Öffnung mit sehr viel Lichtdurchlass. Um die optischen Fehler etwas zu reduzieren wählen wir eine Stufe unter voller Öffnung also 2.8!
  • Im manuellen Modus (siehe Abb. oben) stelle ich die Entfernung auf Unendlich, dann werden die Sterne und Planeten scharf abgebildet. Das überprüfen im Sucher ist schwierig. Besser gelingt die Schärfekontrolle am Display.
  • Zum Schluss ist noch die Belichtungszeit zu wählen. Diese kann bei der Nikon D50 ohne Auslöser bis zu 30  Sekunden gewählt werden. Bei längeren Belichtungen eignet  sich ein Fernauslöser, mit dem man mehre Minuten belichten kann.
Milchstraße_Sommer_2012
Kamera Nikon D50, Brennweite 70 mm, f/5
Belichtungszeit 149,9 Sekunden.
Datum 19. August 2012, Nachführung Vixen Great Polaris

 

Durch die Erdrotation bilden die Sterne nach kurzer Zeit auf dem Foto Striche. Diesem Phänomen kann nur durch eine Nachführung abgeholfen werden oder mit einer kurzen Belichtungszeit. Strichspuren werden in Horizontnähe schneller sichtbar als in der Umgebung des Polarsterns. Auch Strichspuren Aufnahmen sind sehr ansprechend, wenn sie z. B. mit einem Objekt im Vordergrund in Szene gesetzt werden.

Und noch eins. Ausprobieren, ausprobieren und noch mal ausprobieren. Trockentrainingsübungen die im gemütlichen Wohnzimmer gemacht werden, sind für das spätere Arbeiten im Gelände sehr wichtig. Alle wichtigen Handgriffe werden müssen sitzen. Die Kamera muss bei Nacht bedient werden was das Arbeiten nicht einfacher gestaltet. Wenn man mit den Knöpfen und Schaltern nicht vertraut ist, wird die Fotografie in völliger Dunkelheit zu einer echten Herausforderung. Da bei der Nikon D50 das Anzeigedisplay auf der Oberseite der Kamera nicht beleuchtet wird empfiehlt es sich eine Stirnlampe mitzunehmen. Die Hände sind so frei um Einstellungen an der Kamera vornehmen zu können.

Hier noch einige Bilder die mit der Nikon D50 mit diversen Objektiven und Teleskopen mit Nachführung, geknipst wurden.